Über die Post, die Briefzustellung und die Drohnen

Seit 2012 reklamieren wir immer wieder die Zustellung der Post. Briefe werden bei uns zugestellt, wie es gerade der Post gefällt. Mehrere Tage ohne, das ist schon fast normal bei uns. Das wäre verständlich, würden wir auf einer einsamen Insel wohnen, die man nur mit einem Flugzeug erreichen könnte und das auch nur wenn der Monat 32 Tage hat.
Nein, wir leben und arbeiten in einer Stadt mit 15.000 Einwohnern. Man hat zwar schon vor Jahren das Postamt geschlossen, das jetzt als unbewohntes, hässliches Gebäude zu sehen ist, dafür gibt es jetzt in zwei Supermärkten einen Postschalter, also gibt es hier auch Zivilisation.

Eigentlich wollte ich nicht erneut über dieses Thema schreiben, nichts mehr über die standardisierten Antworten per Post auf unsere Beschwerden, wenn wieder tagelang nichts zugestellt wurde, nichts über die Versprechungen, die uns immer wieder seit 2012 gemacht werden, ohne dass sich etwas bessert.
Auch jetzt wurde zwei Tage nichts zugestellt. Heute, am Nachmittag, quoll dafür unser Briefkasten über.
Inhalt: Post seit dem 22.01.2016, also Briefe, die vor fünf Tagen aufgegeben wurden, darunter auch eine eilige Bestellung.
Nun gab es mit großem Tamtam und Presseeinladungen ein neues Projekt. Die Post wollte vor geladenen Journalisten einen Testflug mit einer Drohne von einer Paketstation in einem bayrischen Ort hin zur 500 Meter höher liegenden Winklmoosalm durchführen.
Peinlich, peinlich, der wurde aus technischen Gründen wegen des Schnees abgesagt, was aber niemand so richtig glauben mag. Das hat man ja auch vorher nicht gewusst, dass Reit im Winkel im tiefen Winter Schnee und Kälte hat.
Nein, liebe Post, lasst die Finger von den Drohnen. Wenn ihr nicht einmal die normale Zustellung der Briefe schafft, dann solltet ihr besser die Finger von den Drohnen lassen!

Aber es gibt etwas, was bei der Post reibungslos klappt: Portoerhöhung. Jetzt „mal eben“ wieder um satte 12%.
Uns liegen von diversen Lieferanten Preiserhöhungen vor, aber 12 % gibt es überhaupt nicht, dafür gibt es nicht einmal eine nachvollziehbare Begründung. Welcher Leser hat am 1.1.2016 eine Gehaltserhöhung von 12% bekommen?
Liebe Post, Hände weg von Drohnen, davon versteht ihr ja doch nichts, kümmert euch lieber um eine funktionierende Briefzustellung und verschiebt im Gegenzug die nächste Portoerhöhung auf das Jahr, in dem ihr alles, was ihr machen müsst, auch endlich richtig beherrscht.

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