Zalando – steuersubventionierter Freudenschrei?

487806 original R by w.r.wagner pixelioZugegeben, die Fernsehwerbung von Zalando ist allererste Klasse. Eben Werbung von Jung von Matt, für mich die kreativste Werbeagentur.
Aber der Freudenschrei, den die Kundinnen und Kunden von Zalando ausstossen, wenn der Paketdienst das Paket ins Haus bringt, bleibt einem im Hals stecken, wenn man mal hinter die Kulissen schaut. Klar, jeder Kunde freut sich, wenn der Versender die  Versandkosten übernimmt, wie es Zalando tut.
ABER……
Das ZDF hat erst unlängst diesen “Schrei vor Glück Shop” unter die Lupe genommen. Man zahlt einen Mindestlohn EURO 7,01 / Stunde. Wer kann davon leben, oder seine Familie ernähren? Bei 160 Stunden im Monat macht das gerade einmal brutto 1.120,00 EURO. Also muß der Arbeitnehmer mit Hartz4 dazuverdienen, also werden aus unseren Steuergeldern durch die Hintertür Subventionen an Zalando ausgeschüttet. Aber das ist noch nicht alles. Genau wie es AMAZON schon lange praktiziert, stellt man “Schnupperpraktikanten” ein, deren sechs- oder siebenwöchige Praktikantenzeit von der Bundesagentur für Arbeit bezahlt wird. Und wo bleiben die Gewerkschaften, die sonst immer laut krakeelen?
Da wäre es doch nur fair, würde man den Kunden wie es andere Großversender machen, 4,00 – 6,00 EURO Versandkosten berechnen, schließlich bekommt man seine Treter frei Haus geliefert. Ich bin sicher, dass die Umsätze dann nicht einbrechen würden. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es gewaltig stinkt, wenn man mal hinter die Kulissen sieht. Erinnere an die miserablen Arbeitsbedingungen beim Hermes-Paketdienst aus der Otto-Gruppe. Otto zahlt aber im Versandhandel immerhin EURO 9,23-10,79, aber ist das etwa ein gerechter Stundenlohn? Würde man die Verantwortlichen zur Rede stellen, würden sie sagen, dass sei der “Geiz-ist-geil Mentalität” geschuldet. Ich halte das für eine saudumme Ausrede, denn diese Mentalität ist längst abgeklungen und der Verbraucher weiß sehr wohl, dass jede Arbeit auch anständig bezahlt werden muß, getreu dem alten Satz: Jede Arbeit ist ihres Lohnes wert.

Foto w.r.wagner / pixelio.de

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

  1. Das ist wirklich unverschämt. Diese Praktika für lau greifen ja sehr um sich, es wird von jungen Leuten vielerorts geradezu erwartet, daß sie dazu bereit sind – und zahlen tun es dann alle, nur nicht der Nutznießer der Arbeit.

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